Montag, 27. Februar 2012

Neue Joberfahrung und erste Fotos aus dem Waisenhaus :) 17.02.2012

Moinsen,
Heute war Max' letzter Tag im Projekt und die Zeit geht hier echt verdammt schnell. Mittlerweile bin ich 3 Wochen im Waisenhaus und heute war die erste Geburtstagsfeier für Paul, Erick und Jefferson. Es gab eine riesige Schokotorte für alle und danach haben Max und ich noch Oreos und Bonbons verteilt.
Der Essensraum
Nach dem Mittagessen erhielten wir dann die geilste Aufgabe, die wir bis jetzt bekommen haben. In der Panadería Ganas dürfen ein paar Kinder ja jeden Tag aushelfen und Max, zwei weitere Freiwillige und ich hatten Freitag die Aufgabe, das Brot zu verkaufen. Auf der Straße. Von unseren Busfahrten her kannten wir schon einige Sprüche und mehr schlecht als recht vorbereitet machten wir uns dann auf den Weg.
"Pan de sal, empanadas, pan de dulce con mermelade. Solo quinze centavitos", riefen wir bergablaufend in El Tejar. In den ersten 5 Minuten verkauften wir glaube ich kein einziges Brot und wir befürchteten schon, dass wir noch Stunden lang durch die Straßen laufen würden. Doch als dann plötzlich die erste Person auf uns zukam und sich nach den einzelnen Preisen erkundigte ging unser Geschäft so langsam los. Der erste Polizist verweigerte uns dann leider den Eintritt in das Einkaufszentrum in das wir wollten, aber als uns 3 Typen auf die zweite Etage auf der anderen Seite riefen ließ uns ein anderer Polizist hoch. Der hat sich irgendwie voll gefreut, dass wir da waren. Zur Begrüßung schlug er mit Max und mir ein und die beiden Mädels wurden, wie es normal ist in Ecuador, mit Küsschen begrüßt. Auf die drei Typen waren wir schon vorher aufmerksam geworden, weil sie versucht hatten uns mit Schaum aus der Dose zu besprühen. Das sind im Prinzip normale Spraydosen, bloß dass statt Farbe Schaum gespritzt wird. Naja, also waren wir erstmal skeptisch die Treppen hochzulaufen da wir keinen Schaum auf unsere Brote bekommen wollten. Nachdem sie ihre Dosen symbolisch weggelegt hatten wagten wir uns nach oben. Nach ein bisschen Smalltalk und einem Gratisbrot für den Polizisten konnten die drei dann doch nicht widerstehen und besprühten wenigstens die Mädels ein bisschen. Kurz darauf, noch immer im Einkaufszentrum, stießen wir auf eine ältere Dame die sich ein einzelnes Brot kaufte. Das war echt ganz seltsam, viele Leute waren anfangs sehr zögerlich und kauften sich nur ein Brot, aßen es dann direkt und kauften 5 oder 6 mehr. Um es kurz zu fassen, mit dieser Dame hatten wir einen wahren Glückstreffer gelandet. Spontan entschließ sie sich noch 15 weitere zu kaufen und führte uns dann zu ihren Karten spielenden amigos. Nachdem wir herzlich in Ecuador "Willkommen" geheißen wurden, verkauften wir noch mindestens 30 weitere Brote und machten uns deutlich erleichtert mit den restlichen Brötchen auf nach draußen. Nach einer kurzen Verabschiedung vom Polizisten, der uns im Einkaufszentrum die ganze Zeit gefolgt war (uns sozusagen Geleitschutz gegeben hatte), schlenderten wir bergauf, bereit noch einmal alles zu geben um unsere letzten Brötchen zu verkaufen.
Die letzten 10 wurden wir dann auf einen Schlag in einem Schuhgeschäft los, nachdem wir eingewilligt hatten ein Bild mit einer Ecuadorianerin und einem Ecuadorianer zu machen. Leider habe ich kein Bild davon, aber es sah wirklich sehr witzig aus weil die Ecuadorianerin zwischen mir und Max (der noch ein Stück größer ist als ich) echt winzig aussah. Insgesamt haben wir wahrscheinlich um die 150-175 Brote verkauft und das in einer knappen Stunde.
Max
Ich noch vor'm Friseur

Lauren
Cathy




Nach verrichteter Arbeit gingen wir breiten Grinsens zurück zum Waisenhaus, um der Direktorin von unserem Erfolg zu erzählen. Sehr herzlich bedankte sie sich bei uns allen und "entließ" uns bei strahlendem Sonnenschein ins Wochenende.


Jo, das war's von mir, bestimmt komme ich auch bald dazu über den Karneval letztes Wochenende zu schreiben ;)
Macht's jut!

Euer Robert

PS: Hier sind noch mal ein paar Bilder aus dem Waisenhaus, die ich von Max habe :)

Donnerstag, 16. Februar 2012

Fotos aus Ecuador

Hallo ;)
Da ich immer wieder bei Facebook Bilder reinstelle, aber nicht alle von euch Facebook haben, gibt es hier ein paar Links von Fotoalben von mir.
Im ersten Album findet ihr Bilder vom Mittelpunkt der Erde, der Altstadt, dem Parque Nacional Cotopaxi und Canoa: http://www.facebook.com/media/set/?set=a.3197654229842.156108.1520582121&type=3&l=4ef8db96ce
Im zweiten Album sind Bilder aus Baños, wo wir die Stadt besichtigt haben, Raften waren (davon hab ich leider keine Bilder) und eine Mountainbike Tour gemacht haben:
http://www.facebook.com/media/set/?set=a.3316220233918.157864.1520582121&type=3&l=965ce0d809
Das dritte und aktuellste Album (16. Februar) enthält Fotos von einer Stadttour in Quito bei Nacht:
http://www.facebook.com/media/set/?set=a.3316451119690.157871.1520582121&type=1&l=d5ef82d59e
Viele Grüße
Robert

Mittwoch, 15. Februar 2012

Von Brötchen, Pflichten und Reisen

¡Hola amigos!
Schon zwei Wochen lang fahre ich wochentags in die Fundación Ganas, und jeden Tag komme ich wann anders an. Der Verkehr hier kann echt heftig sein, ins besonders Richtung Süden durch die Tunnel. Manchmal stehen wir 20 Minuten vor dem Tunnel San Juan, dann kommen die ganzen Straßenverkäufer mit Brot und Süßigkeiten durch die Reihen um ihre Waren anzubieten. Es gibt hier sowieso viele Verkäufer an den Straßen und während es hauptsächlich Erwachsene sind, sieht man auch viele Kinder die bis spät in die Nacht Kaugummis und Zigaretten verkaufen. Meistens sind die Kinder alleine unterwegs, manche laufen auch mit ihren Eltern mit. Das ist schon traurig mit anzusehen.

Donnerstag, 2. Februar 2012

Projekt

¡Hola!
Heute war mein zweiter Tag in der Fundación Ganas, dem Waisenhaus in dem ich arbeite. Es sind wirklich viele Kinder und das in fast allen Altersklassen. Die Juengste ist gerade einmal 1 1/2 Jahre alt, die Aelteste circa 16. Morgens nehme ich gegen 8.00 Uhr meinen Bus, der direkt vor meiner Haustuer abfaehrt. Da es keinen Fahrplan gibt, laufe ich immer auf gut Glueck zur Haltestelle. Eine Busfahrt kostet hier 25 Cent, was im Gegensatz zu Hamburg natuerlich lachhaft ist. Man zahlt beim Aussteigen und es gibt keine Tickets, das heisst jedes mal wenn man einen Bus nimmt zahlt man einen Quarter.

Im Viertel El Tejar angekommen sind es noch einige Stufen den Berg hoch, an der Kirche vorbei, bis ich bei meinem Projekt angekommen bin. Das Grundstueck ist relativ gross, es gibt separate Schlafraeume mit jeweils circa 20 Betten. Hinzu kommt ein Raum zum Lernen, ein Essensraum, eine Kueche, getrennte Badezimmer und ein kleines Haus in dem die Direktorin ihre Verwaltung macht.
Den Vormittag ueber spielen die Kinder die ganze Zeit und ich spiele natuerlich mit ;)
Die Kinder sind sehr kontaktfreudig und freuen sich, wenn man ihnen Zeit widmet und sie auf den Arm nimmt. Neben Schaukeln, Haueser aus Aesten und Brettern bauen, Fussball spielen und Texte vorlesen helfe ich mittlerweile auch schon bei den Englischhausaufgaben.
Heute sind 5 Etagenbetten angekommen, von denen die aelteren Jungs und ich schon eins erfolgreich zusammengebaut haben. Naechsten Montag kommt Max aus Bayern in mein Projekt, mit dem ich mich gut verstehe.
Liebe Gruesse,
Robert