Mittwoch, 13. Juni 2012

Nichts wie weg hier...

Nach wochenlanger Abwesenheit habe ich es mal wieder von einen Computer geschafft.
Die letzten Wochen sind rasendschnell vergangen und es gibt viel zu erzaehlen.

1.6. - 5.6.2012 Cuyabeno
Am Freitag Abend ist es so weit: endlich geht es in den Dschungel. Nach 8 Stunden Busfahrt kommen Olaf, seine Mutter und ich muede in Lago Agrio an. Es ist 5 Uhr morgens und um 9 Uhr wird uns der naechste Bus an den Cuyabeno Fluss bringen. Wir versuchten so gut wie es ging zu schlafen, aber irgendwann musste dann doch der Tisch vom Restaurant als Kopfstuetze herhalten. Um 11 Uhr steigen wir um: ab jetzt nur noch Boot fahren. Unser Boot ist unglaublich lang und in den Kurven kommt der Rand dem Fluss gefaerhlich nahe. Kurz darauf sehen wir die erste Anaconda, einige Affen (Totenkopf- und Kappuziner) sowie ein Faultier. In der Guacamayo Lodge angekommen inspiziere ich mein Bett nach toedlichen Tieren und Taranteln, fuendig wurde ich aber kein einziges Mal was mich persoenlich sehr gefreut hat. Richtig Programm gab es nur von Samstag bis Montag, der Dienstag diente nur zur Abreise aber dennoch gab es viel zu sehen und lernen. Bei einem 3 stuendigen Gang durch den Urwald sahen wir bzw. unser Guide, viele Spinnen, Papageien und Lianen, manche von ihnen Kaktus-Lianen die dort trotz des feuchten Klimas wachsen. Desweiteren waren wir Piranha angeln (ich leider ohne Erfolg), Krokodile suchen (bei Nacht), in einem lokalen Dorf, beim Shaman und bei Nacht auf einer Insel wandern. Die Natur im Reserva Cuyabeno ist echt beeindruckend und war definitiv eins meiner bisherigen Highlights in Ecuador.
Am Dienstag kamen wir dann um 10 Uhr abends wieder in Quito an, was mir noch ein bisschen Zeit liess um zu duschen und meine Sachen fuer Peru zu packen. Am naechsten Morgen war es dann so weit, um kurz nach 4 Uhr morgens stand ich am Flughafen, bereit einzuchecken. Abgesehen von meinem Flugticket nach Lima und zurueck war ich unvorbereitet was auch mal ganz nett war. Kein Guide, keine Adressen, keine Telefonnummer. Zum Glueck gabs gleich am Flughafen eine Touristeninformation und so stattete ich mich mit drei Broschueren ueber Lima, Cusco und Puno aus. Die haben mir bis jetzt auch ziemlich gut weitergeholfen, vielleicht auch weil ich nicht laenger als 3 Tage in einer Stadt verweile.

Mittwoch, 9. Mai 2012

El Ruko Pichincha und alleine Reisen

¡Hola a todos!
Schon viel zu lange habe ich hier nicht mehr reingeschrieben, aber jetzt gibt's mal wieder was zu berichten und nicht zu wenig. Am vorletzten Wochenende (28./29. April) bin ich so frueh wie fast noch nie, um 5:30, aufgestanden um mich mit Olaf zusammen auf den Weg zum Ruko Pichincha (ruko = quechua fuer alt) zu machen. Nachdem wir einen kurzen Abstecher bei Olaf zuhause gemacht hatten, fuhren wir kurz vor Sonnenaufgang mit dem Taxi zum Teleférico, eine Seilbahn die einen bis auf 4.050m Hoehe bringt. Als wir um kurz nach 7 am Eingang standen, war ausser uns nur der Sicherheitsmann da. Leider macht der Teleférico erst um 8 Uhr auf, besonders schmerzhaft weil wir noch eine weitere Stunde haetten schlafen koennen. Nun ja, so war uns wenigstens die erste Gondel reserviert und die Zeit ging gottseidank ziemlich schnell vorbei. In der Gondel trafen Olaf und ich dann auf Bolívar, ein Ecuadorianer der schon zwei Marathons hinter sich gebracht hat und leidenschaftlicher Wanderer ist. Netterweise erklaerte er sich dazu bereit, uns auf den Pichincha zu fuehren und obwohl es am Anfang gute Wanderwege waren, fuehlten wir uns im Verlauf der Wanderung dann doch sicherer mit einem erfahrenen Wanderer an unserer Seite.

Montag, 9. April 2012

Uyamba (24./25.3.) Und Mindo (31.3./1.4.)

So, jetzt habe ich mal wieder Zeit gefunden zeitnah zu den Geschehnissen zu schreiben. Letzten Samstag bin ich zusammen mit Olaf, der auch nahe Hamburg wohnt und in Quito ein Psychologiepraktikum absolviert, schon um halb sechs Uhr morgens aufgestanden um rechtzeitig um 6:30 im Waisenhaus anzukommen. Da unser Taxifahrer an keiner roten Ampel gehalten hatte und uns entgegenkommende Einbahnstraßen schnellstens durchquert hatte, mussten wir nur noch ein paar Stufen hoch zum Waisenhaus laufen wo sich schon einige Kinder draußen eingefunden hatten. Zusammen hieften Olaf und ich einen großen Sack Kartoffeln und mehrere Liter Getränke den Berg hoch, und als dann alles und jeder im Bus verstaut war fuhren wir los. Insgesamt waren wir 12 Erwachsene und knapp 35 Kinder. Die Busfahrt war ziemlich entspannt, die Sonne schien die ganze Zeit und trotz der kurvenreichen Strecke wurde keinem der Kinder übel. Nachdem unser Busfahrer einen Militär bis zur "Escuela Superior Eloy Alfaro" mitgenommen hatte ging es insgesamt 3,5 Stunden in die Nähe von Ibarra nämlich die Ecolodge Uyamba. Die letzte halbe Stunde lief der Großteil den letzten Berg hinunter während der Busfahrer mit einigen lauffaulen Kindern eine längere Route hinabfuhr ;). Unten angekommen waren die ersten Kinder schon im Swimmingpool während sich andere noch mit Anti-Mücken-Creme einschmierten. Auf der Anlage gab es ein kleines Fußball- sowie ein Ecuavolleyfeld. Ecuavolley ist im Prinzip eine Form von Volleyball, wird auch mit einem Fußball gespielt, wo der Ball länger gehalten wird und die Punkte anders gezählt werden. In den ganzen Parks und bei Busfahrten über Land sieht man massenhaft Ecuavolleypartien mit vielen Zuschauern, die auf den Spielausgang wetten. Dazu gab es einen Pool mit großer Rutsche, eine Tischtennisplatte und einen Billiardtisch. Am kleinen Kiosk gab es eiskalte Cola, die bei den heißen Temperaturen (24C) überaus angebracht waren :) Das Waisenhaus hatte einen Teil seiner Vorräte mitgebracht und Tía Violeta, Rosa und Ines kochten herzhafte Gerichte 3 mal am Tag für uns. Am Nachmittag ritten wir noch auf Pferden und einige Kinder fuhren auf Schlauchbooten auf dem kleinen Teich. Gegen Abend, als es dann anfing leicht zu nieseln, versammelten sich alle um auf die Hütten und Zelte aufgeteilt zu werden. Olaf und ich teilten und mit Anthony, Jefferson und José ein Zelt und obwohl wir keine Schlafsäcke hatten war es mit den Wolldecken gut warm. Es war schon stockfinster als wir um 21:00(!) Uhr ins Bett gingen und als ich später aufwachte hätte ich schwören können, dass es schon 04:00 Uhr morgens wäre. Falsch gedacht, denn mein Handy zeigt gerade ein Mal Mitternacht an. Um 05:30 fiel es und dann aber doch gar nicht so schwer aufzustehen, rechtzeitig um beim Kühemelken zuzuschauen. Obwohl am Samstagabend noch mindestens 3/4 der Kinder der Direktorin zugestimmt hatten "wer früher aufsteht hat mehr vom Tag", war außer den drei Jungs aus unserem Zelt nur noch ein anderer Junge wach. Langsam wurde es heller und mit den Mücken erwachten auch die Kinder nach und nach. Der Sonntag verlief dann relativ ruhig (bloß Israel war in der Nacht aus dem Etagenbett gefallen und hatte sich seine Nase aufgeschlagen) und als wir am Nachmittag nach einigen Runden Cuarenta (typisches Kartenspiel in Ecuador) und Billiard mit den Mitarbeiter und einigen Kindern aufbrachen waren alle traurig, dass das Wochenende so schnell vergangen war. Passend zur Stimmung das Wetter: Regen. In Quito angekommen stiegen Olaf, Shian, Lauren und ich weit im Westen Quitos aus dem Bus um im Regen (natürlich) und Flip-Flops ein Taxi zu suchen. Nachdem Olaf und ich uns noch bei Subway gestärkt hatten ging's dann auch für uns zurück nach Hause.
Bilder vom Trip koennt ihr hier finden :)

MINDO

Ja, ihr lest richtig. Noch mal Mindo? Der war doch schon mal da?! Aber noch nicht mit Sabrina, Doro und Olaf ;) So kam es also, dass wir letzten Samstag Mittag im Bus saßen und 2 Stunden später vor Mindo rausgelassen wurden. Nach einer kurzen und windigen Busfahrt kamen wir unten in Mindo an. Ein kleines 1000-Seelen Dorf das häufig als Tor zum Dschungel bezeichnet wird, berühmt für's Canopy ist und im Cloudforest liegt. Mindo befindet sich mitten im Wald, ist sehr sehr Grün und wird von mehreren Flüssen durchquert. Am Mittag buchten wir uns in "La Casa de Cecilia" ein und gingen zur Hauptstraße um uns ein Mittagessen zu gönnen. Mutigerweise hatte ich kein Anti-Muecken-Spray eingesteckt und bis auf ein paar Stiche bin ich auch unversehrt geblieben. Wir beschlossen noch am gleichen Tag Canopy zu machen und als uns die Rezeptionistin fragte, ob wir nicht noch eine Stunde warten wollten, bis zwei weitere Gaeste mitfahren wuerden, konnten wir es schon nicht mehr abwarten und fuhren im Pick-Up Taxi los. Beim Canopy angekommen mussten wir erst noch ein bisschen warten, bis zwei Guides von der Strecke zurueckgekommen waren, und nachdem wir unsere Sicherheitseinweisung bekommen hatten ging es endlich los. 13 Kabel je zwischen 50 und 400 Metern (davon gab es nur eins, das letzte) warteten auf uns und wir liessen sie nicht warten.
Bei Kabel 3 holte uns dann der Zufall ein: beim einzigen Wasserspender der ganze Strecke sprach uns ein Ecuadorianer an der hinter uns in der Schlange gestanden hatte und fragte, wo wir herkamen. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass er (Francisco) und sein Kumpel (Pedro) auch in "La Casa de Cecilia" wohnten und die beiden Personen gewesen waren, auf die wir gewartet haetten. Plaudernd verbrachten wir die Zeit auf den Wanderwegen die von Kabel zu Kabel fuehrten. So stellte sich heraus, dass die beiden auch noch das mariposario (Schmetterlingsmuseum) sehen wollten und so fuhren wir am naechsten Morgen zu sechst im VW Gol von Francisco's Bruder zum Museum. Zwar hatte ich das Museum ja schon einmal besichtigt, aber leider ohne Kamera (die wurde mir an Karneval gestohlen) und so nutzte ich die Gelegenheit noch ein paar Bilder zu machen. Bilder von Mindo und dem Museum koennt ihr uebrigens hier einsehen :)
Danach luden wir die beiden noch zum gemeinsamen Mittagessen ein, da Francisco angeboten hatte uns mit nach Quito zu nehmen. Dankend nahmen wir an und ich durfte sogar vorne sitzen, obwohl Olaf noch ein gutes Stueck groesser ist als ich (2,00m). Francisco's schnellem Fahrstil hatten wir eine dementsprechend kuerzere Fahrt zu verdanken als auf dem Hinweg und so kamen wir am spaeten Nachmittag wieder in Quito an. Insgesamt ein echt schoenes Wochenende, nur schade dass Sabrina am folgenden Montag schon ihre Sachen packen musste. Wir sehen uns in Ulm... oder Hamburg ;)
Ganz liebe Saludos!
Euer Robert